Beruflich ging es bei mir eine ganze Weile Bergauf und Bergab. Am Ende war ich total am zweifeln ob die Pflege überhaupt noch das richtige für mich ist.
Riesige Stationen und Wohnbereiche, mit einer mehr oder minder mickrigen Besetzung von Personal ließen mir das ganze eher so vorkommen als ob ich in einer Fabrik am Fließband arbeite, aber nicht mit Menschen. Ich stand wirklich kurz davor beruflich vollkommen umzusatteln. Über die letzte Erfahrung im ambulanten Bereich möchte ich gar nicht weiter reden.
Und dann kam Herr Zufall um die Ecke, eine Freundin sagte mir das ganz in meiner Nähe, 8 Minuten mit dem Auto, Pflegepersonal gesucht wird in einem sehr kleinen Haus. Also hieß es Mal wieder Bewerbungen schreiben. Es klappte und auch der Probetag war gut.
Aber durch die letzten Katastrophen traute ich mich gar nicht all zu Positiv gestimmt zu sein. Immer kam da diese innere Stimme durch die sagte: ,, Das hast du beim letzten Mal auch gedacht und dann kam der Hammer”.
Aber es läuft gut 😊
Aber der kam nicht. Es läuft gut und die Arbeit macht mir Spaß. Da wir auf dem Wohnbereich nur 17 Bewohner haben, hat man auch Zeit für die einzelnen. Sich Mal hinsetzen und mit dem einzelnen zu sprechen und einfach da zu sein, das hat mir gefehlt und ist eigentlich das was den Beruf ausmacht. Den viele Sachen die heute als Problem in der Pflege gelten wie Unruhe bei Dementen kann man mit ein wenig Zeit gut begegnen. Einfach hinsetzen und mit der Hand über den Rücken gehen bringt beiden Seiten mehr als die chemische Keule zu schwingen.
Ich habe etwas getan was ich früher ausgeschlossen habe
Und was soll ich sagen ab November gehe ich Vollzeit arbeiten. Das hatte ich für mich bei der Belastung in den anderen Betrieben immer kategorisch ausgeschlossen. Vollzeit – ich bin doch nicht blöd.
Doch mir macht die Arbeit Spaß und ich gehe gerne hin. Tja und so bin ich ab November als Vollzeit Workingmom unterwegs 😊.
Liebe Grüße
Desiree